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1. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 5

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
Einteilung. Die neuere Geschichte zerfällt in folgende Hauptabschnitte oder Zeiträume. 1. 1517 — 1648. Das Zeitalter der Reformation. a) 1517—1556. Die Zeit Karls V. Kampf Frankreichs gegen die habsbnrgische Übermacht. b) 1556—1618. Die Zeit Philipps Ii. von Spanien und der Elisabeth von England. Kampf Englands gegen das fpanisch-habsbnrgische Hans. c) 1618—1648. Der dreißigjährige Krieg. Kamps Schwedens und Frankreichs gegen das dentsch-habsbnrgische Hans. 2. 1648—1789. Vom westfälischen Frieden bis zur französischen Revolution. Die Zeit der unumschränkten Fürstenmacht. a) 1648—1740. Das Zeitalter des durch Ludwig Xiv. begründeten französischen Übergewichts. b) 1740—1789. Die Zeit Friedrichs des Großen. Das Zeitalter der aufgeklärten Fürstenmacht. o. Die neueste Zeit, 1789 bis zur Gegenwart.

2. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 47

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
Holland, Spanien, dem Kaiser und dem deutschen Reiche den Frieden von Nvmwegen, in dem Spanien die Freigrasschaft Burgund, das deutsche Reich Freiburg i. Breisgau au Frankreich abtreten mußte, 1678. Durch diese Friedensschlüsse war nun der Kurfürst ganz vereinzelt. Da auch ein französisches Heer bis Minden vordrang, sah er sich zum Frieden von St. Germam bei Paris genötigt, worin er von seinen Eroberungen in Pommern nur einen kleinen Strich am rechten Oderuser erhielt, 1679. Grollend darüber, daß er um den Ersolg seiner Bemühungen gebracht, soll der Kurfürst damals einen Vers Vergils citierend den Wunsch ausgesprochen haben, daß einer seiner Nachfolger sein Rächer an Frankreich werden möge. 3. Die Reunionen. Die im Westfälischen Frieden und im Frieden von Nvmwegen an Frankreich abgetretenen Länder waren mit allen zugehörigen Gebietsteilen abgetreten. Ludwig Xiv. setzte daher vier besondere Reunions-, d. h. Wiederveremignngskammern ein, welche untersuche» sollten, welcbe Gebiete früher zu diesen Ländern gehört hatten, diese riß er alsdann an sich. Obwohl Straßburg im Westfälischen Frieden ausdrücklich als eine zum deutfcheu Reiche gehörige Stadt anerkannt war, so wurde es doch durch Bestechung des Stadtrats und Mitwirkung des sran-zösisch gesinnten Bischofs Franz Egon von Fürstenberg mitten im Frieden durch einen Handstreich genommen, 1681. Um ungestört mit den Reunionen fortzufahren, suchte Ludwig den Kaiser in einen Krieg mit den Türken zu verwickeln. Der Sultan Muhammed Iv. ließ ein großes Heer gegen Wien vorrücken. Aber die Stadt wurde von dem Grasen Rüdiger von Starhemberg tapser verteidigt und durch den polnischen König Johann Sobieski und den Kurfürsten von Sachsen von der Einschließung befreit, 1683. Bei diesem Glücke des Kaisers fürchtete Ludwig Xiv. einen Bund feiner Gegner: daher schloß er zu Regens bürg einen Waffenstillstand mit dem deutschen Reiche, worin die bis 1681 reunierten Landschaften, sowie auch Straßburg und Luxemburg für die folgenden zwanzig Jahre bei Frankreich verbleiben sollten. Diese Waffenruhe benutzte der Kai) er zur Fortsetzung des Krieges gegen die Türken. Die österreichischen Heere siegten unter der Führung des Markgrafen von Baden über die Türken bet Salankemen (in Slavonien an der Mündung der Theiß) und unter dem Prinzen Eugen von Savoyen bei Zenta (an der Theiß), 1697. In dem Frieden zu Karlowitz (slavonische Militärgrenze) wurde Siebenbürgen und ein Landstrich zwischen der Donau und der untern Theiß an Österreich abgetreten, 1699.

3. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 56

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 56 — 1708, und daraus über ein neues französisches Heer entscheidend in der äußerst blutigen Schlacht von Malplaquet bei Valenciennes, 1701». Damit war die Widerstandskraft Frankreichs gebrochen. Schon nach 1 ^ ^chliicbt von Oudenarde war Ludwig Xiv. bereit gewesen, zu unter-ftanbesn. Nach der Schlacht von Malplaquet erklärte er sich bereit, auf jeden Sintert an dem spanischen Erbe zu verzichten. Nur die Zumutung der Verbündeten, er solle selber mit einem Heere seinen Enkel aus Spanien vertreiben, trieb ihn zu weiteren Anstrengungen an. Philipp von Anjou hatte nämlich m Spanien fast während der ganzen Dauer des Krieges mit Erfolg gegen seinen Nebenbuhler Karl das Feld behauptet. Da führten trotz der Niederlagen der französischen Heere zwei Umstände eine günstige Wendung für Philipp von Anjou herbei. 1. Ein Zwist der Königin Anna von England mit der Herzogin von Marlborough batte die Entfernung des Herzogs vom Ministerium und vom Oberbefehl zur Folge. Er wurde sogar wegen Unterschlagung in Anklagezustand versetzt. Das neue englische Ministerium strebte nach Beendigung des Krieges. 2. Kaiser Joseph I. starb im Jahre 1711 ohne männliche Nachkommen. Erbe seiner Länder war sein einziger Bruder Karl, der österreichische Prätendent für Spanien. Um nun die Vereinigung der spanischen und österreichischen Länder unter demselben Herrscher zu vermeiden, war den meisten Mächten Philipp V. als Herrscher von Spanien genehm. L>o kam es mit den kriegführenden Mächten außer dem Kaiser und dem Reich zum Frieden von Utrecht, 1713. In diesem wurde Philipp \. als König von Spanien und dessen außereuropäischen Ko-lonieen anerkannt; doch sollte für ewige Zeiten eine Vereinigung der französischen und spanischen Monarchie ausgeschlossen sein. England erhielt einige französische Besitzungen in Nordamerika und das im Kriege den Spaniern entrissene Gibraltar, den Schlüssel zum Mittelländischen Meer. Die Thronfolge des Hauses Hannover in England wurde an-erkannt. Preußen erhielt die allgemeine Anerkennung feiner Königswürde und Obergeldern (früher spanisch); Savoyen erhielt die Insel Sicilien; auch ihm wurde die Königswürde zugestanden. Sicilien wurde von Savoyen einige Jahre darauf gegen Sardinien vertauscht (1720). Holland erhielt das Besatzungsrecht in mehreren Festungen der spanischen Niederlande. Die andern Besitzungen Spaniens in Europa, Mailand, Sardinien, Neapel (d. i. Süditalien) und die Niederlande sollten an das Haus Österreich fallen. Doch versuchte der Kaiser, hiermit nicht zufrieden, den Krieg fortzusetzen. Erst als er sah, daß er allein hierzu zu schwach sei,

4. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 57

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 57 — ließ er sich zum Friedensschluß herbei. Derselbe sand in Rastatt 1714 statt. Die geächteten Kurfürsten von Bavern und von Köln wurden wieder eingesetzt. In dem Friedensschluß von Baden (i. Aargau) schloß sich das Reich diesen Abmachungen an. Die wichtigsten Folgen dieses Krieges waren, daß Spanien seine Großmachtstellung völlig einbüßte, daß Frankreichs Übergewicht beseitigt sowie sein militärischer Ruhm erschüttert wurde, während Englands Machtstellung sich bedeutend hob. Bald nach der Beendigung des spanischen Erbsolgekrieges starb 1715 im 77. Lebensjahre König Ludwig Xiv. von Frankreich in seinem Schlosse zu Versailles. Er hatte säst alle seine thronberechtigten Nachkommen vor sich hinsterben sehen. Es folgte ihm ein noch unmündiger Urenkel, Ludwig Xv. Ludwig Xiv. hatte erleben müssen, daß die hohe Machtstellung Frankreichs gebrochen wurde, sein Kriegsruhm verblich und daß durch die unaufhörlichen Kriege und die verschwenderische Hofhaltung die Staatsschulden zu einet bedrohlichen Höhe anwuchsen. Unter seinem Nach-solger sank das Ansehen Frankreichs noch mehr. Dennoch trug die Zeit noch lange das Gepräge, das Ludwig Xiv. ihr ausgedrückt, nicht bloß tn der Litteratur und den bildenden Künsten, sondern auch in Mode und Tracht (Allongenperücke). Die deutschen Fürsten hatten sich ihn zum Vorbild genommen. Sie strebten nach einer ähnlichen unumschränkten Herrschaft und machten sich von der Einschränkung durch die Stände frei. Auch seine verschwenderische und prunkvolle Hofhaltung, seine großartigen Bauten in dem von ihm geschaffenen Herrfcherfitze Versailles suchten sie nachzuahmen, besonders Kurfürst August Ii. der Starke von Sachsen, der seit 1697 auch König von Polen war. Doch auch König Friedrich I. von Preußen gefiel "sich darin, sehr zum Schaden seines Landes, und erst Friedrich Wilhelm I. schlug andere Wege ein. Wreußerr unter Kurfürst Iriedrich Iii., 1688—1701, als König Friedrich I., 1701-1713. 1. Das wichtigste und folgenschwerste Ereignis unter der Regierung dieses Sohnes und Nachsolgers des Großen Kurfürsten ist die Erhebung des Herzogtums Preußen zu einem Königreiche. Diese erlangte der Kursürst als Belohnung für seinen engen Anschluß an Österreich. Schon am psalz-orleansschen Kriege hatte er teilgenommen und seinen Verwandten Wilhelm Iii. von Oranien bei der Behauptung des englischen Tbrones unterstützt. Ein preußisches Hilfsheer kämpfte in der Schlacht am Bovneflusfe mit (f. S. 53). Ebenso hatte Österreich sich auch in

5. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 60

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 60 — ^lieben zu Altranstädt (bei Leipzig) 170«) mußre August der Starke auf den polnischen Thron verzichten und vom Bündnis mit Rußland zurücktreten. Karl ließ den polnischen Woywoben Stanislaus Leszczynski zum König von Polen wählen. Inzwischen hatte Peter der Große Narwa erobert und ^ngermanlanb unterworfen. Er legte hier mitten im Kriege den Gruub zu feiner neuen Hauptstadt Petersburg, zu welchem Zwecke er aity allen -teilen seines Reiches ungeheure Arbeiterscharen herbeizog. Karl wandte sich. nachdem er August den Starken zum Frieden gezwungen, gegen Peter und brang in Rußlanb ein, die Russen wichen zurück. Karl war schon tn Smolensk angelangt. Da ließ er sich. weil sein Heer sebr klein war, zu einem unklugen Schritte verleiten. Der Kosaken-hetman Mazeppa verhieß ihm die Hilfe der aufstänbifchen Kosaken der Ukraine, und Karl wanbte sich borthtn. Die Hilfe Mazeppas erwies sich aber als ganz wertlos. Karl belagerte Poltawa (norböstl. vom Dnjepr), um sich der Magazine biefer Stadt zu bemächtigen; benn sein Heer litt in den unwegsamen Steppen sehr an Mangel und die Ver-btnbung nach rückwärts war von den Russen abgeschnitten. Hier bei Poltawa kam es zur Schlacht, in welcher Peter der Große mit seinem viel stärkeren Heere einen vollständigen Sieg erfocht, 1709. Karl Xii. rettete sich mit etwa 2000 Mann unter großen Gefahren in die Türkei, Ivo man ihm gestattete, sich in Bender (am Dnjestr) niederzulassen. Er versuchte mit Erfolg, die Pforte in einen Krieg mit Rußlanb zu verwickeln. Das russische Heer würde am Pruth eingeschlossen; aber durch Bestechung des türkischen Großveziers rettete es sich. Gegen Abtretung von Asow gewährte die Türkei den Russen Frieden. Karl blieb in der Türkei, in der Hoffnung, den Sultan zur Erneuerung des Krieges gegen Rußlanb zu bewegen. Er wich selbst dann nicht, als er von dem Sultan den Befehl erhielt, das türkische Gebiet zu verlassen und als man sein v'agei' von Truppen bestürmen ließ. Währenb seines fünfjährigen sinnlosen Aufenthaltes in der Türkei gestalteten sich die Verhältnisse für Karl Xii. sehr ungünstig. Bald nach der Schlacht von Poltawa war es August dem Starken gelungen, seinen Gegner Stanislaus Leszczynski zu entthronen und sich wieber zum König von Polen zu machen. Die Russen eroberten inzwischen die schwebischen Besitzungen an der Ostsee, Finnlanb, Jngermanlanb. Esthlanb und Livlanb. Auch Polen und Dänemark begannen wieber den Krieg gegen Schweden. Weil die meisten deutschen Staaten in den spanischen Erbfolgekrieg verwickelt waren, wurde besonders von Holland und Englaub die Neutralität des deutschen Reiches

6. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 69

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 69 — die Nachfolge der Maria Theresia durch umfassende Rüstungen besser sichern würde als durch solche Verträge. Wie richtig er urteilte, geht daraus hervor, daß trotz der fast allgemeinen Anerkennung der pragmatischen Sanktion nach dem Tode Karls Vi. der österreichische Erbfolgekrieg ausbrach. Der polnische Erbfolgekrieg, 1733—1735. August Ii. der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, starb im Jahre 1733. Um den polnischen Königsthron bewarben sich jetzt zwei Fürsten, August Iii., Augusts des Starken Sohn und Nachfolger im Kurfürstentum Sachsen, und Stanislaus Leszczynski, der schon früher einmal, von dem schwedischen König Karl Xii. eingesetzt, König von Polen gewesen war. König Ludwig Xv. von Frankreich, der Schwiegersohn des Stanislaus Leszczynski, wußte die Polen zu bewegen, seinen Schwiegervater wieder auf den Thron zu berufen. Aber Rußland und der Kaiser, welcher Sachsens Zustimmung zur pragmatischen Sanktion zu gewinnen suchte, erhoben August Iii., Kurfürsten von Sachsen, und vertrieben Stanislaus wieder. Ludwig Xv. verband sich nun mit den Herrschern von Spanien, dem gegen Anerkennung der pragmatischen Sanktion vom Kaiser Erwerbungen in Italien in Aussicht gestellt waren, und Sardinien. Es kam zum polnischen Erbfolgekriege. Ein französisches Heer rückte durch Lothringen zum Rhein; Spanien und Sardinien griffen in Italien den Kaiser an. Am Rhein vermochte der greise Prinz Eugen, der durch preußische Truppen unterstützt wurde, nichts auszurichten; auch in Italien kämpfte Österreich unglücklich. Daher schloß der Kaiser, nachdem schon 1735 ein vorläufiger Friede festgesetzt worden war, den Frieden von Wien 1738 ab. August Iii. wurde König von Polen; an Stanislaus Leszczynski wurde als Ersatz das Herzogtum Lothringen abgetreten, das nach seinem Tode (1766) an Frankreich fallen sollte. Der bisherige Herzog von Lothringen, Franz Stephan, wurde mit der Aussicht aus das Großherzogtum Toskana entschädigt, wo das Erlöschen des Hauses der Mediceer in Aussicht stand. Schon 1737 kam er in den Besitz dieses Landes. Neapel und Sicilien fielen an einen spanischen Prinzen; als schwachen Ersatz erhielt der Kaiser hierfür die Herzogtümer Parma und Piacenza. So erlitten Österreich und das deutsche Reich durch den polnischen Erbfolgekrieg empfindliche Einbußen.

7. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 70

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 70 — Karls Vi. Türkenkriege. Karl Vi. führte auch zwei Kriege gegen die Türken; in dem ersten kämpfte der Prinz Eugen feines alten Ruhmes würdig und erfocht viele schöne Siege, wie z. B. bei Peterwardein. Seine Eroberung von Belgrad (1717) wurde m einem vielgesungenen Volksliede gefeiert und blieb lange im Andenken des deutschen Volkes. In dem Frieden von Passarowitz erwarb Österreich an seiner Südostgrenze wichtige Gebiete. Doch gingen diese Erwerbungen, auch Belgrad, leider in einem zweiten unglücklichen Kriege (1736—1739), den Österreich im Verein mit Rußland gegen die Türken führte, wieder verloren.

8. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 12

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 12 — Anrecht auf das Herzogtum aufrecht. Hauptsächlich um diese 3 Länder: Mailand, Neapel und Burgund entbrannte jetzt der Krieg. Karl schloß ein Bündnis mit England und dem Papste Leo X. 1. Erster Krieg mit Franz I., 1521—1526. Franz I. begann den Krieg in Italien. Er mußte aber beim Anrücken deutscher Landsknechte, welche der Söldnerführer Georg Fruudsberg führte, Mailand räumeu. Als auch der französische Kronseldherr Karl v. Bourbon von Franz abfiel und aus die Seite Karls trat und von Karl neben dem spanischen Marquts v. Peskara au die Spitze des Heeres gestellt wurde, konnten sich die Franzosen in Italien nicht mehr halten. Aber ein Einfall des kaiserlichen Heeres in Frankreich scheiterte an der Belagerung Marseilles. Franz rückte wieder in Italien vor und belagerte Pavia. Hier wurde er aber von Peskara eingeschlossen, erlitt eine vollständige Niederlage und wurde selbst während der Schlacht gefangen genommen, 1525. Er wurde nach Madrid in Haft gebracht und nicht eher freigelassen, als bis er im Madrider Frieden feinen Ansprüchen auf Mailand und Neapel entsagt und Burgund herausgegeben hatte, 1526. Nach seiner Freilassung erklärte Franz I. diesen Frieden für erzwungen. Das Glück Karls schien aber jetzt seinen eigenen Verbündeten gefahrdrohend. England und der Papst (Clemens Vii.) fielen von ihm ab und traten zu Franz über. 2. Zweiter Krieg mit Franz I., 1527 — 1529. Die Heere der Verbündeten waren anfangs im Vorteil. Als aber Georg Frunds-berg ein Heer aus Deutschland zuführte und sich mit Karl v. Bourbon vereinigte, machten die Kaiserlichen wieder Fortschritte. Nach Frunds-bergs Tode führte Karl v. Bourbou das beutegierige Heer gegen Rom, um den Papst für seinen Abfall vom Kaiser zu straseu. Bourbon fiel, während er die Sturmleiter anlegte, das Heer aber eroberte die Stadt und begann eine furchtbare Plünderung. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert, bis ihm der Kaiser nach Zahlung einer Geldsumme die Freiheit gewährte. Das Heer ließ jetzt von Rom ab und vertrieb die Franzosen auch aus Neapel. Jetzt mußte sich König Franz zum Frieden bequemen. In diesem von Franz' Mutter und Karls Tante vermittelten sogenannten Damenfrieden zu Cambray in Flandern verzichtete Franz abermals auf Mailand und Neapel, erhielt aber das Herzogtum Burgund. 1529. Bald nach dem Abschluß des Friedens söhnte sich der Kaiser auch mit dem Papst aus; er wurde zu Bologna mit der lombardischen und daraus vom Papst auch mit der Kaiserkrone gekrönt, 1530. Seitdem ist kein deutscher Herrscher mehr in Italien zum Kaiser gekrönt worden.

9. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 29

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 29 — 4. Per schwedisch-framöftschk Krieg, 1635—1648. Ungeachtet des Prager Friedens wurde der unselige Krieg noch weitergeführt, da Frankreich, wo der Minister des Königs Ludwig Xiii.. Richelieu, die Staatsgeschäfte leitete, auf eine Schwächung der habs-durgischen Macht hinarbeitete und im Bunde mit Schweden ein Heer aufstellte. Die Religion trat im weiteren Verlauf des Krieges ganz in den Hintergrund. Die Schweden und Franzosen suchten auf Kosten Deutschlands Eroberungen zu machen, und der Krieg artete immer mehr in Verwüstungen und Plünderungen aus. Der Sieg des schwedischen Generals Bauer bei Wittstock (Mark Brandenburg) stellte in Norddeutschland das Übergewicht der schwedischen Waffen wieder her (1636). Auf dem westlichen Kriegsschauplatz machte der kühne ligistische Reitergeneral Johann von Werth einen Streifzug bis in die Nähe von Paris, wurde aber von Bernhard von Weimar zurückgedrängt. Durch diesen Sieg gehoben, verfolgte der Herzog den Plan, sich in der österreichischen Kattd-graffchaft Elsaß für das verlorene Franken eine Herrschaft zu gründen. Aber er starb plötzlich, 1639, wie er selbst glaubte, an Gift. Richelieu wußte fein Heer durch Bestechung der Führer an sich zu ziehen und damit den besetzten Teil des Elsasses zu behaupten. Ferdinand Iii., 1637 — 1657. Auch unter dem milden Ferdinand Iii. nahm der Krieg seinen Fortgang. Nach Bauers Tode hielt Torstenson durch einen Sieg bei Breitenfeld den schwedischen Kriegsruhm ausrecht und schreckte Wien durch einen zweimaligen Streifzug bis vor die Thore der Stadt, während aus dem westlichen Kriegsschauplatz, am Oberrhein und in Bayern, die französischen Feldherrn Tnrenne und (Sonde glückliche Fortschritte machten. Die letzte Waffenthat im Kriege war die Eroberung der Kleinseite von Prag (links von der Moldau) durch den schwedischen General Königsmarck. So nahm der Krieg in Prag, wo er seinen Anfang genommen hatte, auch fein Ende. Aer westfälische Ariede, 1648. Seit 1645 wurden zu Münster von dem Kaiser und den katholischen Ständen mit Frankreich und zu Osnabrück (in Hannover a. d. Hase) mit Schweden und den protestantischen Ständen Friedensnnterhaudlungen gepflogen, welche 1648 zum westfälischen Frieden führten. Die Verbandlungen wurden in französischer Sprache geführt, die Friedensurkunden aber in lateinischer Sprache abgefaßt. Die Friedensbestimmungen betreffen:

10. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 46

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 46 — dann rückte er mit überlegener Macht in das Land ein und eroberte es. Obwohl eine Vereinigung des reichen Hollanb mit dem schon allzu mächtigen Frankreich für Dentschlanb gerabezu bebrohlich mar, geschah von Kaiser und Reich anfangs nichts. Ja, einige Reichssürsten, wie der Erzbischof von Köln und der kriegerische Bischof von Münster, waren mit Ludwig Xiv. im Bunbe; auch der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg war um ein Bünbnis angegangen worben. Doch dieser war der einzige, welcher den bebrängten Hollänbern ein Heer zu Hilfe sanbte; aber ba er vom Kaiser Leopolb nicht unterstützt würde und die Franzosen seine rheinischen Besitzungen bebrohten, so trat er in dem Sonbersrieben von Vossem (bei Brüssel) so lange vom Kriege zurück, bis das Reich den Krieg erklären würde. Als die Kriegserklärung von dem Kaiser und dem Reiche erfolgte, sanbte der Kurfürst ein Heer von 25 Ooo Mann an den Rhein, welches sich mit dem Reichsheere vereinigte. Die Hollänber hatten unterbes Wilhelm Iii. von Oranien zum Statthalter ihrer Republik ernannt. Dieser würde jetzt die Seele des Wiber-stanbes gegen Frankreich. Um die Franzosen aus Hollanb zu vertreiben, ließ er die Dämme der Flüsse burchstechen, die Schleusen öffnen und einen großen Teil des Laubes unter Wasser setzen. So würde die Hauptstabt Amsterbam gerettet. Daher verlegte Ludwig den Kriegsschauplatz nach der Psalz. Die Franzosen siegten zwar m der Schlacht bei Saßbach (in Baden), sie verloren aber in dieser Schlacht ihren besten Felbherrn Türenne und setzten daher den Krieg in der Pfalz nur lässig sort. Um den großen Kurfürsten von den Verbünbeten zu trennen, bewog Ludwig die Schweden, von Pommern aus in das Branben-burgifche einzufallen. Der Kurfürst eilte ans Franken in aller Stille zum Schutz seines Laubes herbei, burchbrach ihre Stellung zwischen Rathenow und Havelberg und besiegte ihren zurückweichenben linken Flügel bei Fehrbellin (ant 18. Juni 1675) so entscheibenb, daß sie den Ruf ihrer Unbesiegbarfeit in der offenen Felbfchlacht verloren und ihre Großmachtstellung erschüttert würde. Er entriß barauf den Schweden fast ganz Pommern und eroberte Stettin, Rügen und Stralsunb. Als im Jahre 1678 die Schweden von Livlanb aus bis Königsberg vorbrangen, eilte er ihnen über das zugefrorene Frische und Kurische Haff entgegen. Der 93ortrab des Heeres siegte bei Splitter (unw. Tilsit) und verfolgte die Schweden bis in die Nähe von Riga. Aber alle btefe Erfolge gegen Schweden brachten dem Kurfürsten nur kleinen Gewinn. Denn Ludwig schloß mit den verbünbeten Mächten
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